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29. Mai – 4. September 2016

Im Zentrum der Ausstellung steht das Moment des fragilen Gleichgewichts, eines prekären und gleichzeitig glücksverheissenden, immer nur temporären Zustands. In exemplarischer Weise hatten Alexander Calder (seit Anfang des 20. Jahrhunderts) und Peter Fischli und David Weiss (seit Ende) Formulierungen dieses Moments gefunden. Diese könnten auf den ersten Blick unterschiedlicher nicht sein, erweisen sich aber bei genauerer Betrachtung doch nur als zwei Seiten einer Münze, als Ergebnis unterschiedlicher Perspektiven, die in verschiedenen Zeiten auf das gleiche Thema gerichtet wurden.

Ausgewählte Werkgruppen Calders gehen in der Ausstellung einen offenen und raumübergreifenden Dialog mit einzelnen Werken von Peter Fischli und David Weiss ein. Die Schwerpunkte, entlang denen sich die Präsentation entfaltet, folgen entscheidenden historischen Momenten in Calders Schaffen. Sie erstrecken sich von Cirque Calder aus den 1920er Jahren über den Schritt zur Abstraktion und die Erfindung des Mobile Anfang der 1930er Jahre, bis hin zum souveränen und fulminanten Spiel mit den formalen Möglichkeiten, die sich daraus ergeben haben. Als Kontrapunkte treten die Werke von Peter Fischli und David Weiss auf und verleihen der Ausstellung ihren besonderen Charakter.

In der unerwarteten Verbindung erhalten die Momente des Tüftelns, des Beobachtens und Experimentierens ein eigenständiges Gewicht, die Wechselbeziehung von Schwerkraft und Schwerelosigkeit wird dadurch als ungemein lebendiger Prozess in einer neuen Perspektive erfahrbar. Leichtigkeit und Schwere, das Ausloten der Grenzen des Spiels, Scheitern und Zufall als künstlerische Praxis, das Pendeln entlang der feinen Linie zwischen Humor und Poesie, der Seiltänzer als Prototyp für eine existentielle Realität – es gibt viele Berührungspunkte, die die Werke von Alexander Calder und Fischli/Weiss gemeinsam und dennoch eigenständig wirken lassen. Nur einmal wird es in den Räumen des Museums zu einer direkten Begegnung der Arbeiten von Fischli/Weiss und Calder kommen, welche die Ausstellung und ihre Erzählung öffnen wird.

Die Ausstellung ist von Theodora Vischer kuratiert, Senior Curator an der Fondation Beyeler, und entsteht in enger Zusammenarbeit mit der Calder Foundation in New York und dem Künstler Peter Fischli.

Saalheft 

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Alexander S. C. Rower in der Fondation Beyeler

Calder Foundation President, Alexander S. C. Rower, discusses the delicate balances and equilibriums achieved in the works included in "Alexander Calder & Fischli/Weiss" at the Fondation Beyeler in Basel, Switzerland.

Calder Foundation President, Alexander S. C. Rower, discusses some of his favorite elements of "Alexander Calder & Fischli/Weiss" at the Fondation Beyeler in Basel, Switzerland.

Katalog «Alexander Calder & Fischli/Weiss»

In exemplarischer Weise haben der US-amerikanische Künstler Alexander Calder (1898–1976) und die Schweizer Künstler Peter Fischli (*1952) und David Weiss (1946–2012) Formulierungen gefunden, einen Moment des fragilen Gleichgewichts – einen zugleich prekären und verheißungsvollen temporären Zustand – in ihrer Kunst darzustellen. Mit Calders bahnbrechender Erfindung des Mobiles in den frühen 1930er-Jahren und mit Fischli/Weiss’ kreativer Zusammenarbeit, die 1979 begann, verliehen die Künstler dem Thema der fragilen Balance eine ikonische Form auf eine jeweils ganz andere Weise. Auf den ersten Blick scheinen ihre Werke völlig unterschiedlich zu sein, doch bei näherer Betrachtung erweisen sie sich als zwei Seiten einer Medaille, als Ergebnis unterschiedlicher Perspektiven auf das gleiche Thema zu verschiedenen Zeiten. Dieser aufwendig gestaltete, reich bebilderte Katalog gewährt mit seinen begleitenden Essays einen umfassenden Einblick in beide OEuvres.

Link zum Katalog

Die Ausstellung «Alexander Calder & Fischli/Weiss» wird grosszügig unterstützt durch:

 

Beyeler-Stiftung

 

The Broad Art Foundation

 

Simone und Peter Forcart-Staehelin

 

Walter Haefner Stiftung

 

Hansjörg Wyss, Wyss Foundation

 

Ernst Göhner Stiftung

 

Terra Foundation for American Art

 

Art Mentor Foundation Lucerne

 

L. + Th. La Roche Stiftung

 

Walter A. Bechtler Stiftung