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30. März – 10. August 2003

»Das Erbe des Expressionismus ist noch nicht zu Ende, denn es wurde noch gar nicht damit angefangen«, verkündete 1938 der Philosoph des Prinzips Hoffnung, Ernst Bloch. Tatsächlich zieht sich das »Expressive« – der Aufschrei der Seele gegen die Mechanisierung des Lebens – als eine Art »rote Narbe« durch die ganze Kunstgeschichte der Moderne bis in unsere Gegenwart.

Die Fondation Beyeler macht dieses fundamentale Thema des 20. Jahrhunderts zum Inhalt der rund 200 Gemälde, Skulpturen und Grafiken umfassenden Ausstellung EXPRESSIV! Zwar bildet der historische Expressionismus mit der 1905 in Dresden gegründeten Künstlervereinigung Brücke (Kirchner, Heckel u. a., zeitweise Nolde), den österreichischen Frühexpressionisten (Kokoschka, Schiele) und dem Blauen Reiter (Kandinsky, Marc) in München den »glühenden « Kern der Ausstellung, doch blendet die Fondation Beyeler auch zu den Vorläufern zurück: angefangen bei den Patres des Expressionismus – El Greco, van Gogh, Gauguin – über Munch, Ensor und Modersohn-Becker bis zu den französischen Fauves (Derain, Matisse).

Die Nachfolger der klassischen Expressionisten aus der Zwischenkriegszeit (Beckmann, Soutine, Picasso) sind ebenso vertreten wie die der Nachkriegszeit (Dubuffet, de Kooning, Bacon).

Im Anschluss daran dringt EXPRESSIV! über den Neoexpressionismus (Baselitz, Lüpertz, Lassnig) bis zur Neuen Wilden Malerei der achtziger Jahre vor (Clemente, Basquiat, Disler). Den Schlusspunkt der Ausstellung setzen Bourgeois und eine Videoinstallation von Nauman aus den neunziger Jahren.

Werke

Wie eine »rote Narbe« zieht sich das EXPRESSIVE durch die ganze Kunstgeschichte der Moderne. Diese Kontinuität wurde in 10 Kapitel aufgegliedert.

Jedes Kapitel wird durch ein repräsentatives Werk seiner Periode veranschaulicht. Einzelnen Werken wurde ein verwandtes Bild aus einer anderen Zeit gegenübergestellt. Damit wird die Zeitlosigkeit des Expressiven in Form und Inhalt verdeutlicht.

Katalog «Expressiv!»

Der Katalog enthält Beiträge von Donald Kuspit zum grossen Themenbereich des »Expressiven« und Markus Brüderlin zum Expressionismus aus der Sicht des Neoexpressionismus sowie Betrachtungen zu einzelnen Hauptwerken.

Deutsch und Englisch, 208 Seiten mit 155 Abbildungen, davon 153 in Farbe.

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