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8. Februar - 28. Juni 2015

"Die Malerei ist die Schönste aller Künste; sie ist die Summe allen Fühlens. Bei ihrem Anblick kann jeder, getragen von seiner Phantasie, einen Roman schaffen, können auf einen Blick tiefste Erinnerungen die Seele überfluten." Paul Gauguin

Mit Paul Gauguin (1848 – 1903) präsentiert die Fondation Beyeler einen der berühmtesten und faszinierendsten Künstler überhaupt. Rund fünfzig Meisterwerke Gauguins aus internationalen Privatsammlungen und renommierten Museen lassen die Ausstellung zu einem der grossen europäischen Kulturhöhepunkte des Jahres 2015 werden. Gauguins zukunftsweisende Bilder wurden zu Ikonen der modernen Kunst und zählen zu den bedeutendsten Kulturschätzen der Welt. Mit ihren leuchtenden Farben und elementaren Formen revolutionierten sie die Kunst und begeistern noch heute.
Die Ausstellung zeigt sowohl Gauguins vielseitige Selbstporträts als auch die visionären und spirituellen Bilder aus seiner Zeit in der Bretagne. Vor allem stehen Gauguins weltbekannte, auf Tahiti entstandene Gemälde im Vordergrund: In idyllischen Landschaften erscheinen sinnliche Frauengestalten, oft von symbolhaften Tieren begleitet.
In ihnen feiert der Künstler seine Idealvorstellung von einer unversehrten exotischen Welt und verbindet darin Natur und Kultur, Mystik und Erotik, Traum und Wirklichkeit auf harmonischste Weise.
Neben Gemälden präsentiert die Ausstellung auch eine Auswahl rätselhafter Skulpturen Gauguins, welche die damals schon weitgehend verschwundene Kunst der Südsee lebendig werden lassen.
Gauguins einzigartige Schöpfungen erzählen von der Suche nach einem verlorenen Paradies auf Erden, von seinem filmreifen Künstlerleben zwischen den Kulturen, bestimmt von Leidenschaft und Abenteuergeist.

DIE SUCHE NACH DEM URSPRÜNGLICHEN

Gauguin in der Bretagne

Unzufrieden mit der Situation in der Pariser Kunstwelt, entschied sich Gauguin, die noch weitgehend urtümliche Bretagne zu erkunden, wovon er sich neue künstlerische Impulse versprach. Als er sich Anfang 1888 zum zweiten Mal im bretonischen Städtchen Pont-Aven aufhielt, fand er zu seinem ganz eigenen Stil, der als »Synthetismus« bezeichnet wird: Er verwendete leuchtende, reine Farben in starken Kontrasten und setzte klar umrissene Formen nebeneinander, die das Bild in seiner Flächenhaftigkeit betonen.

Anders als die Impressionisten wollte Gauguin in seiner Kunst nicht mehr die oberflächlich wahrnehmbare Realität wiedergeben, sondern suchte nach einer tieferen Wahrheit jenseits des Sichtbaren. So wurde er zum Mittelpunkt einer Gruppe junger Künstler, die als »Schule von Pont-Aven« bekannt wurde. In der Bretagne entstanden idyllische Landschaftsbilder und ländliche Alltagsszenen ebenso wie bahnbrechende sakrale Bilder und vielseitige Selbstporträts, in denen der Künstler in die verschiedensten Rollen schlüpfte.

SEHNSUCHT NACH DEM PARADIES

Gauguins erster Aufenthalt auf Tahiti

Mit der Suche nach dem Ursprünglichen verband Gauguin vor allem die Hoffnung, seine Kunst weiterzuentwickeln; so beschloss er 1891, nach Tahiti auszuwandern. Die Südseeinsel stellte er sich als unverdorbenes tropisches Paradies vor, in dem er sich als Künstler frei entfalten konnte. Schon bald musste er sich jedoch eingestehen, dass die Realität auf Tahiti in keiner Weise seinen idealisierten Vorstellungen entsprach, hatten doch die Kolonialisierung und Christianisierung seinen »Sehnsuchtsort« bereits tiefgreifend verändert. Diese Enttäuschung versuchte Gauguin in seiner Kunst zu kompensieren, in der er die erträumte exotische Schönheit der polynesischen Landschaft und deren Ureinwohner in farbenprächtigen Gemälden und ausdrucksstarken Skulpturen feierte und sich dabei auch von den Mythen und der Bildsprache der Südseevölker inspirieren liess.

ZWISCHEN VERZWEIFLUNG UND VOLLENDUNG

Der zweite Aufenthalt auf Tahiti

Aus finanziellen und gesundheitlichen Gründen musste Gauguin 1893 Tahiti wieder verlassen und nach Frankreich zurückkehren. Auch in Paris blieb aber der erhoffte Erfolg beim Publikum aus, und so beschloss er im Sommer 1895, erneut nach Tahiti aufzubrechen. Dort entstanden wiederum zahlreiche bedeutende Bilder, in denen Gauguin seiner Idealvorstellung von einer unberührten und zugleich mysteriösen Welt in vollendeter Weise Ausdruck verlieh. Verzweifelt über seine schwierige Lebens- und Gesundheitslage und besonders über den frühen Tod seiner Tochter Aline, unternahm er in dieser Zeit einen Selbstmordversuch, an dessen Folgen er noch lange leiden sollte. Währenddessen begann die Kunstwelt auf Gauguins Werk aufmerksam zu werden, und so konnte er 1900 mit dem Pariser Kunsthändler Ambroise Vollard einen Vertrag abschliessen, der ihm ein gewisses Einkommen sicherte.

DIE LETZTEN JAHRE

Gauguin auf den Marquesas

Auf Tahiti fühlte Gauguin sich zunehmend unwohl, waren ihm die Insel doch zu europäisch und das Leben dort zu teuer geworden. Auch suchte er nach neuen künstlerischen Eindrücken. So zog er im Herbst 1901 auf die rund 1500 Kilometer entfernte Marquesasinsel Hiva Oa, die im Unterschied zu Tahiti noch etwas von ihrer ursprünglichen Wildheit bewahrt hatte. Dem Alkohol zunehmend verfallen, malte Gauguin dort nur noch selten, doch entstanden auch in dieser letzten Schaffensperiode bedeutende Werke, in denen er eine weitere künstlerische Reife erlangte. Wie schon zuvor auf Tahiti, setzte sich Gauguin auch auf den Marquesas für die einheimische Bevölkerung ein, was ihn in einen Konflikt mit der Kolonialverwaltung brachte, der in der Verurteilung des Künstlers zu einer Geld- und Gefängnisstrafe gipfelte. Noch bevor er die Haft antreten konnte, starb Paul Gauguin am 8. Mai 1903 im Alter von 54 Jahren krank, vereinsamt und mittellos auf Hiva Oa, wo er auch seine letzte Ruhestätte fand.

#GauguinSounds

Anlässlich des Projekts #GauguinSounds erstellte der Lausanner Sänger und Songschreiber Bastian Baker eine eigene Playlist zu den Werken Paul Gauguins. Im Interview spricht er über diese Herausforderung.

Playlist Bastian Baker

"Es gibt dem Bild eine neue, persönliche Geschichte, eine neue Ebene an Emotionen, das durch das ausgewählte Musikstück transportiert wird." Die Schweizer Soulsängerin Nicole Bernegger im Interview über das Entstehen ihrer Playlist zu #GauguinSounds.

Playlist Nicole Bernegger

Chart-Stürmerin Anna Rossinelli erstellte für unser Projekt #GauguinSounds eine spannende Playlist. Im Interview spricht die Baslerin über ihre ersten Berührungen mit PAUL GAUGUIN und seiner Kunst.

Playlist Anna Rossinelli

Er ist Kabarettist, Liedermacher und Schriftsteller und hat für #GauguinSounds anlässlich der PAUL GAUGUIN Ausstellung eine Playlist kreiert: Bühnenpersönlichkeit Franz Hohler, der im Interview mit uns über seine dadurch veränderte Wahrnehmung der Kunstwerke Gauguins erzählt.

Playlist Franz Hohler 

Biographie

Paul Gauguin 1848, Paris - 1903, Atuona


Eugène Henri Paul Gauguin wird am 7. Juni 1848 in Paris geboren. Sein Vater Clovis ist ein republikanisch gesinnter Journalist, seine Mutter Aline Marie die Tochter der sozialistischen Schriftstellerin Flora Tristan mit peruanischen Wurzeln.

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Katalog zur Ausstellung Paul Gauguin

PAUL GAUGUIN

Paul Gauguins (1848–1903) zukunftsweisende Bilder wurden zu Ikonen der modernen Kunst und zählen zu den bedeutendsten Kulturschätzen der Welt. Mit ihren leuchtenden Farben und elementaren Formen revolutionierten sie die Kunst und begeistern noch heute.
Die vorliegende Publikation mit Texten von Raphael Bouvier, Lukas Gloor, Sam Keller, Martin Schwander und Alastair Wright zeigt sowohl Gauguins vielseitige Selbstporträts als auch die visionären und spirituellen Bilder aus seiner Zeit in der Bretagne. Vor allem stehen Gauguins weltbekannte, auf Tahiti entstandene Gemälde im Vordergrund: In idyllischen Landschaften erscheinen sinnliche Frauengestalten, oft von symbolhaften Tieren begleitet. In ihnen feiert der Künstler seine Idealvorstellung von einer unversehrten exotischen Welt und verbindet darin Natur und Kultur, Mystik und Erotik, Traum und Wirklichkeit auf harmonische Weise. Neben Gemälden präsentiert der Band auch eine Auswahl rätselhafter Skulpturen Gauguins, in denen er die damals schon weitgehend verschwundene Kunst der Südsee lebendig werden lässt.
Gauguins einzigartige Schöpfungen erzählen von der Suche nach einem verlorenen Paradies auf Erden, von seinem filmreifen Künstlerleben zwischen den Kulturen, bestimmt von Leidenschaft und Abenteuergeist.

Hrsg. Raphaël Bouvier und Martin Schwander für die Fondation Beyeler, Gestaltung Hans Werner Holzwarth, Berlin

Katalog

Die Ausstellung «Paul Gauguin» wird grosszügig unterstützt durch:

 

Hansjörg Wyss

 

Wyss Foundation

 

Beyeler-Stiftung

 

Walter Haefner Stiftung

 

 L. + Th. La Roche Stiftung

 

Dr. Christoph M. und Sibylla M. Müller

 

Stavros Niarchos Foundation

 

Novartis

 

Bundesamt für Kultur

 

kulturelles.bl

 

Swisslos Basel-Landschaft