Doris Salcedo

Palimpsest

Doris Salcedo (*1958 in Bogotá) zählt zu den wichtigsten Künstlerinnen der Gegenwart. In ihren gleichermassen poetischen wie zerbrechlichen Objekten, Skulpturen und grossen, ortsspezifischen Interventionen legt sie ihr Augenmerk auf den sich stets wiederholenden Kreislauf von Gewaltakten, Empörung, Erinnerung und Vergessen.

Palimpsest ist den Geflüchteten und Migrant:innen gewidmet, die in den letzten zwanzig Jahren auf der Suche nach einem besseren Leben in Europa bei der gefährlichen Überquerung des Mittelmeers oder im Atlantik gestorben sind. Wie ein historisches Palimpsest besteht auch die begehbare Installation aus sich überlagernden Schriftbildern: In die Steinplatten eingelassene Namen Ertrunkener werden von weiteren Namen überschrieben, die sich aus hervorquellenden Wassertropfen bilden und wieder versickern. Dieses Bild einer «weinenden Erde» ruft die Erinnerung an Menschen wach, die mit ihrem Tod in Vergessenheit zu geraten drohen und ist eine zeitlose wie kulturübergreifende Hommage an die Trauer der Lebenden.

Palimpsest wird in enger Zusammenarbeit mit Doris Salcedo und ihrem Studio realisiert. Projektteam: Diana Cortés, Carlos Granada, Fiona Hesse, Sam Keller, Julian Mintert, Andrés Sandoval, David Vogt.

 

Palimpsest, 2013-2017

27,84 x 13,56 m

Gemahlener Marmor, Harz, Korund, Sand und Wasser, hydraulische Elemente

Courtesy of Doris Salcedo and White Cube

 

Das Kunstwerk ist sehr empfindlich. Bitte nicht auf die Namen treten!

 

rollstuhl

Der barrierefreie Zugang befindet sich in Saal 13

 

 

Die Ausstellung wird grosszügig unterstützt durch:

Weitere Informationen zu Palimpsest und Angeboten der Kunstvermittlung

Mikrophänomenologische Interviews
 

«Kunst entsteht erst im Wechselspiel zwischen Werk, Betrachter:in und Kontext.» Kathrin Heimann

In Zusammenarbeit mit der Universität Arhus werden wir diesem Wechselspiel in der Installation Palimpsest nachgehen. Vom 19. bis 25.10.2022 haben Besucher:innen die Möglichkeit, an Interviews zu ihren Erfahrungen mit dem Werk teilzunehmen.

«Was nehmen Sie wahr? Wohin zieht es Sie? Welche Gedanken, Assoziationen, Erinnerungen, Gefühle und Empfindungen kommen Ihnen? Wie genau durchleben Sie sie?»

Die Interviews werden von Katrin Heimann, Universität Arhus, nach der mikrophänomenologischen Methode von Claire Petitmengin entweder auf Deutsch, Englisch oder Italienisch durchgeführt. Die Erkenntnisse werden anschliessend der Forschung zugänglich gemacht und fliessen in die Kunstvermittlung der Fondation Beyeler ein.

Weitere Informationen über die mikrophänomenologische Methode erhalten Sie auf der Webseite zu einer früheren Kooperation anlässlich der Ausstellung «Olafur Eliasson. Life»

Sofern Sie an einem Interview interessiert sind, kontaktieren Sie uns gerne unter kunstvermittlung@fondationbeyeler.ch.

Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme!

NAH DRAN – Stimmen im Kontext von Krise, Flucht und Ankommen.

Ein Podcast der Fondation Beyeler


Anlässlich von Doris Salcedos Installation Palimpsest vermittelt der Podcast NAH DRAN – Stimmen im Kontext von Krise, Flucht und Ankommen persönliche Perspektiven auf die im Kunstwerk behandelten Themen. In Gesprächen mit der Basler Journalistin Naomi Gregoris kommen Menschen zu Wort, die sich in unterschiedlichen Initiativen in der Region engagieren.

Sie unterstützen Menschen, die in Krisengebieten leben, auf der Flucht sind oder versuchen, in Europa anzukommen. Der Podcast ermöglicht einen Einblick in ihren Alltag und ihre Erfahrungen im Kontext von Krise, Flucht und Ankommen.

Alle Folgen können hier an den Hörstationen oder online gehört werden.
 

Dauer: je ca. 7 Min.
Redaktion: Stefanie Bringezu, Kunstvermittlung Fondation Beyeler
Moderation und Schnitt: Naomi Gregoris, Basel
Produktion: Simon Meyer Podcastproduktion.ch
© Fondation Beyeler 2022

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