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6. Oktober 2013 - 2. Februar 2014

Das figurative Schaffen von Thomas Schütte, und damit verbunden die menschliche Gestalt und ihre verschiedenen Ausdrucksformen, stehen im Zentrum der Ausstellung. Sie zeigt Skulpturen der letzten dreissig Jahre im Innenraum und im Park des Museums, bekannte Werke ebenso wie selten gezeigte und ganz neue Arbeiten. Ausdrucksstarke Frauenfiguren aus Stahl und Aluminium, grosse Geister aus Bronze, puppenartige Miniaturfiguren aus Knetmasse, überlebensgrosse Köpfe und Figuren aus Keramik, Holz und Glas, zarte Aquarellporträts und kontrastreiche Fotografien – Schüttes Werk zeugt von einer radikalen Experimentierlust und lässt sich kaum einordnen. Das macht ihn zu einem der faszinierendsten und innovativsten Künstler der heutigen Zeit.

Es gibt gute Anknüpfungspunkte zwischen dem Werk von Thomas Schütte und der Fondation Beyeler, dem Haus, in dessen Sammlung das Menschenbild der Moderne mit Künstlern wie Paul Cézanne, Henri Matisse, Pablo Picasso, Alberto Giacometti oder Francis Bacon so eindrucksvoll zur Anschauung kommt. Mit Thomas Schütte begegnet uns ein Künstler, der einige Generationen später der Natur des Menschen, der condition humaine, unter sehr veränderten Vorzeichen mit der Darstellung von Figuren und Köpfen nachspürt.

Thomas Schütte (*1954 in Oldenburg) studierte von 1973 bis 1981 an der Kunstakademie Düsseldorf zuerst in der Klasse von Fritz Schwegler, dann bei Gerhard Richter. Bereits 1981 konnte er an der „Westkunst“-Ausstellung in Köln teilnehmen und in der Galerie Konrad Fischer eine  Einzelausstellung einrichten. Es war der Anfang einer kontinuierlich sich entwickelnden und erfolgreichen internationalen Karriere. Wichtige Museumsausstellungen der letzten Jahre waren im Haus der Kunst in München (2009), in der Reina Sofia in Madrid (2010) und im Castello die Rivoli in Turin (2012) zu sehen. 2005 wurde Thomas Schütte für seine Präsentation an der Biennale von Venedig mit dem Goldenen Löwen ausgezeichnet.

Saalheft

Vier Grosse Geister

Die Skulpturengruppe «Vier Grosse Geister» besteht aus vier überlebensgrossen Figuren aus Bronze. Sie erinnern ein wenig an Michelin-Männchen, oder an ein aus der Form geratenes Maskottchen. Man denkt an eine Allianz grosser Denker oder an unheimliche Geister, die aus der Vergangenheit auftauchen oder von einem anderen Planeten zu Besuch kommen. Die vier stehen in merkwürdiger Interaktion in einer Gruppe, gleichzeitig laden sie durch ihre Gestik Passanten ein, mit ihnen in Kontakt zu treten.

Bisherige Standorte der Skulpturengruppe «Vier Grosse Geister» waren der Wiener Graben (2011), eine illustre Einkaufspassage in der Wiener Innenstadt sowie der Park der Villa Schöningen in Potsdam (2010).

Mit der Präsentation der «Vier Grossen Geister» von Thomas Schütte führt die Fondation Beyeler ihre Tradition fort, Kunstwerke im öffentlichen Raum zu zeigen. Alle, Kinder und Erwachsene können auf diese Weise Kunst in der eigenen Umgebung hautnah erleben.

«Vier Grosse Geister» (2003) wird im Vorfeld der Ausstellung in den Städten Zürich, Genf und Bern und während der Ausstellung in Basel zu sehen sein. 

Künstlergespräch mit Thomas Schütte

Die Kuratorin Theodora Vischer spricht mit dem Künstler Thomas Schütte über sein Schaffen. Fondation Beyeler, 21.1.2014

Einführung durch Kuratorin Theodora Vischer

Einführung in die Ausstellung "Thomas Schütte" durch Kuratorin Theodora Vischer.

Katalog zur Ausstellung

Thomas Schütte «Figur»

Die Publikation widmet sich dem Teil des Schaffens von Thomas Schütte, in dessen Zentrum die menschliche Figur steht. Schütte nimmt die Tradition der figurativen Skulptur auf und entwickelt daraus Figuren und Köpfe, die in ihrer unmittelbaren Ausstrahlung ebenso wie in ihrer Herstellung unwiderruflich im Heute stehen. Ob handgroße Keramikskulptur oder vier Meter hohe Eisenplastik – die Figuren und Köpfe von Thomas Schütte sind auf merkwürdige Weise gleichzeitig fremd und vertraut und berühren als Gegenüber.

Text von Adrian Searle. Interview von Theodora Vischer mit Thomas Schütte. Mit einem Gespräch von Gerhard Richter, Thomas Schütte und Theodora Vischer.

Der Katalog wird vom Walther König Verlag publiziert.

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