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31. Mai – 6. September 2015

Marlene Dumas (*1953 in Kapstadt, SA, lebt in Amsterdam) zählt zu den herausragendsten Malerpersönlichkeiten unserer Zeit. Im Zentrum ihres Schaffens stehen die menschliche Figur und das Porträt. In Einzel- und Gruppenporträts befasst Dumas sich mit aktuellen und zeitlosen, allen vertrauten Themen, wie Liebe, Tod, Identität und Trauer. Sie bezieht sich dabei auf aktuelle Ereignisse ebenso wie auf die Kunstgeschichte. Ihrem umfangreichen Bildarchiv, das sich aus eigenen Polaroids, aus Bildern aus der Presse, aus Magazinen und Filmstills zusammensetzt, entnimmt sie die Vorlagen für ihre faszinierenden, zuweilen verstörenden und zutiefst berührenden Bilder.

Die Ausstellung «The Image as Burden» in der Fondation Beyeler wurde in enger Zusammenarbeit mit Marlene Dumas entwickelt und gemeinsam mit dem Stedelijk Museum Amsterdam und der Tate Modern London organisiert. Sie zeichnet anhand einer chronologischen Ordnung ihren künstlerischen Werdegang nach. Gezeigt werden eine Auswahl von über hundert Gemälden und Zeichnungen, darunter einige selten gesehene Collagen aus ihrem Frühwerk und einige erst kürzlich entstandene Gemälde. Die Ausstellung bietet so einen umfassenden Überblick über das Schaffen der Künstlerin von der Mitte der 1970er-Jahre bis heute.

Marlene Dumas ist in Südafrika aufgewachsen und hat an der Universität von Kapstadt studiert. 1976 verliess sie Südafrika und reiste nach Amsterdam, wo sie bis heute lebt. 1979 fand in einer Pariser Galerie ihre erste Einzelausstellung statt. Ihr Werk wurde seither in zahlreichen Ausstellungen gezeigt. 1992 nahm sie an der Documenta IX in Kassel teil, 1995 hatte sie einen viel beachteten Auftritt an der Biennale Venedig. In den letzten Jahren wurden ihrem Schaffen grosse Ausstellungen in Europa, den USA und Japan gewidmet. Ihre Werke sind weltweit in Privatsammlungen und Museen wie z.B. dem MoMA, New York, der Tate Modern London und den Bayerischen Staatsgemäldesammlungen München vertreten.

Saalheft

MARLENE DUMAS (* 1953 KAPSTADT, SÜDAFRIKA)

Die in Amsterdam lebende Künstlerin Marlene Dumas zählt zu den herausragendsten und einflussreichsten Malerpersönlichkeiten unserer Zeit. Marlene Dumas ist in Südafrika aufgewachsen und hat an der Universität von Kapstadt studiert. 1976 verliess sie Südafrika und siedelte in die Niederland über, wo sie bis heute lebt. 1979 fand in einer Pariser Galerie ihre erste Einzelausstellung statt. Mitte der 1980er-Jahre erlangte Marlene Dumas Bekanntheit durch ihre Folgen von Gemälden und Zeichnungen, bei denen die menschliche Figur im Mittelpunkt steht. Seit damals wurden ihrem Werk zahlreiche Ausstellungen in Museen in Europa und den USA gewidmet. 1992 nahm Marlene Dumas an der Documenta IX in Kassel teil und 1995 an der Biennale in Venedig, wo sie auch in diesem Jahr einen Raum eingerichtet hat. In Marlene Dumas Frühwerk findet man vermehrt konzeptuelle, graphische und collageartige Arbeiten. Sie zeigen bereits ihr Interesse für Sprache und vielschichtige Bedeutungsebenen, die charakteristisch für ihr Schaffen bleiben sollten. Mit der Konzentration auf die menschliche Figur entstanden Einzel- und Gruppenporträts, die von einer abwechslungsreichen Palette an Farbtönen und Kontrasten dominiert werden. Marlene Dumas verwendet die traditionellen Techniken der Malerei, meist ist es Tusche auf Papier oder Ölfarbe auf Leinwand. Die Tusche verteilt sie behutsam am Boden kniend auf grossen Papierbögen mit viel Wasser, setzt Linien und Farben expressiv und gezielt ein, lässt aber die Autonomie der Farbe zu. Je nach Stelle erscheinen Farbe, Oberfläche und Material mehrdeutig oder rätselhaft.

Amy – Blue, Phil Spector

Der tragische Tod der stimmgewaltigen Sängerin und Songschreiberin Amy Winehouse im Juli 2011 bewegte viele Menschen. In der Folge entstand das kleine Gemälde Amy – Blue, welches ausschnitthaft das Gesicht der Musikerin zeigt. Die dominierenden Blautöne lassen das Antlitz erkaltet erscheinen und betonen das Melancholische und Tragische in ihrem Leben. Der Kleopatra-artige Lidschatten war das Markenzeichen der Sängerin, deren starre Augen jedoch ins Leere blicken. Amy – Blue und die Phil-Spector-Bilder sind Teil einer Werkgruppe, in der Dumas berühmte Künstler porträtierte, deren aussergewöhnliche Kreativität und beruflicher Erfolg in krassem Gegensatz zu ihrem von Drogenproblemen und Gesetzeskonflikten geprägten Privatleben stehen.

The Widow, 2013 (2 Teile)

Auf den beiden Gemälden mit dem Titel The Widow ist eine Frau mit entblösster Brust zu sehen, die von bekleideten Männern umgeben ist. Gezeigt wird Pauline Lumumba beim Trauermarsch für ihren ermordeten Ehemann, den kongolesischen Ex-Premierminister Patrice Lumumba, im Jahr 1961. Marlene Dumas hinterfragt hier die Formen des öffentlichen und des privaten Trauerns. Rund dreissig Jahre vor The Widow hatte sie das Motiv der trauernden Pauline Lumumba schon einmal verwendet, und zwar in der Collage Drie Vroue en ek / Drei Frauen und ich, wo auch Winnie Mandela, die Frau von Nelson Mandela, und Betty Shabazz, die Frau von Malcolm X, dargestellt sind.

Sweet Nothings. Notes and Texts

Marlene Dumas gehört zu den einflussreichsten und interessantesten weiblichen Künstlern der Gegenwart. Die Malerin ist bekannt für ihre expressiven Porträts und Körperansichten, aber nur wenige wissen, dass Marlene Dumas die Sprache seit Beginn ihrer Karriere als weiteres Medium ihres künstlerischen Ausdrucks einsetzt. Textfragmente und kleine Notizen tauchen schon früh in ihren collageartigen Werken auf und noch immer kombiniert sie Worte und Bilder in ihren Zeichnungen. Die Titel ihrer Werke und Ausstellungen zeigen ebenfalls eindrücklich ihr Gefühl für Sprache und deren Bedeutungsebenen.  

Dumas hat in den letzten dreissig Jahren eine grosse Anzahl von Texten verfasst, darunter sind Statements, poetische Fragmente und  Essays. Sie verwendet unterschiedliche literarische Formen und beschäftigt sich mit eigenen Werken und Themen wie Identität, Menschsein, Liebe und Tod. Auch über andere Künstler und Kunstwerke, private und öffentliche Ereignisse, über den Kunstbetrieb und ihre Rolle als Künstlerin reflektiert Dumas, um letzten Endes mit ihren eigenen Worten etwas über das Wesen von Kunst zu sagen.

Zum ersten Mal wurden diese Texte 1998 unter dem Titel «Sweet Nothings. Notes and Texts» zusammengetragen und herausgegeben, seit 2014 liegen sie in einer erweiterten und überarbeiteten Fassung in englischer Sprache vor.

Katalog «Marlene Dumas - The Image as Burden»

In der heutigen Zeit, die von den Massenmedien und einer endlosen Bilderflut dominiert wird, ist das Werk von Marlene Dumas ein beeindruckender Be­weis für die anhaltende Bedeutung und Macht der Malerei.
Marlene Dumas (* 1953 in Kapstadt) lebt und arbeitet in den Niederlanden. Die Künstlerin unter­sucht in ihren intensiven, psychologisch aufgelade­nen Arbeiten Themen wie Sexualität, Leben, Tod oder Schuld und bezieht sich dabei oft auf die Kunstge­schichte oder auf aktuelle Ereignisse. Häufig nutzt sie ihr umfangreiches Bildarchiv als Inspirationsquelle und wagt sich zudem auch an kontroverse Themen.

Hrsg. Leontine Coelewij, Helen Sainsbury und Theodora Vischer

Art Shop

Die Ausstellung «Marlene Dumas» wird grosszügig unterstützt durch:

 

BAYER HEALTHCARE BASEL

Wir danken Bayer HealthCare Basel

Anlässlich des 10-jährigen Jubiläums unterstützt Bayer HealthCare Basel das Veranstaltungsprogramm zur Ausstellung MARLENE DUMAS und ist gleichzeitig Partner der «Bayer Special Nights».

 

AMERICAN FRIENDS OF FONDATION BEYELER

 

Mitzi und Warren Eisenberg

 

Susan und Leonard Feinstein

 

Thomas Koerfer

 

Mondriaan Fund

 

Craig Robins und Jackie Soffer