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31. Januar - 8. Mai 2016

Jean Dubuffet (1901–1985) gehört zu den prägenden Künstlern der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Inspiriert von den Werken künstlerischer Aussenseiter, gelang es ihm, sich von überkommenen Traditionen zu befreien und die Kunst gleichsam neu zu erfinden. Dubuffets Einfluss ist in der zeitgenössischen Kunst und der Street Art noch deutlich zu spüren, beispielsweise bei David Hockney, Jean-Michel Basquiat oder Keith Haring.

Anhand von über 100 Werken des überaus facettenreichen und vielschichtigen Schaffens präsentiert die Fondation Beyeler die erste grosse Retrospektive Dubuffets in der Schweiz im 21. Jahrhundert. Dabei geht die Ausstellung von seiner faszinierenden Deutung von Landschaft aus, die sich bei ihm auch in Körper, Gesichter und Objekte verwandeln kann. In seinem Werk experimentierte der Künstler mit neuen Techniken und Materialien wie Sand, Schmetterlingsflügeln, Schwämmen und Schlacke, um daraus ein ganz eigenes und einzigartiges Bilduniversum zu kreieren.

Ernst Beyeler zeigte sich von Dubuffets Kunst sehr beeindruckt, es entstand eine intensive Zusammenarbeit, die zu einem Exklusivvertrag mit dem Künstler führte. Über 750 Werke Dubuffets wurden im Laufe der Jahrzehnte über die Galerie Beyeler verkauft. In besonderem Masse spiegelt sich Ernst Beyelers grosses Interesse für Dubuffet auch in der Sammlung der Fondation Beyeler wider, die zahlreiche Hauptwerke des Künstlers bewahrt.

Neben bedeutenden Gemälden und Skulpturen aus den zentralen Schaffensphasen Dubuffets zeigt die Ausstellung dessen spektakuläres Gesamtkunstwerk Coucou Bazar, in dem Malerei, Skulptur, Theater, Tanz und Musik zusammenfinden.

Die Ausstellung wird durch Leihgaben aus internationalen Museen und Privatsammlungen sowie der Fondation Dubuffet in Paris ermöglicht und von Dr. Christoph M. und Sibylla M. Müller grosszügig unterstützt.

Der Kurator der Ausstellung ist Raphaël Bouvier.

 

Saalheft

Frühwerk

Meine Ansichten und Kriterien hinsichtlich der Kunst hatten sich übrigens geändert. Ich stellte jetzt alle Werte in Frage, und für mein künstlerisches Schaffen meinte ich auf all die Techniken verzichten zu können, die ich mir einst mit so viel Mühe angeeignet hatte. Es schien mir im Gegenteil authentischer und wirkungsvoller zu sein, mit ungezwungener Leichtigkeit zu arbeiten und mich dabei einfachster, selbst rudimentärster Mittel zu bedienen. Jean Dubuffet, 1985

Im Jahr 1942, im Alter von 41 Jahren, gibt Dubuffet seine Arbeit als selbstständiger Weinhändler auf, um sich ganz der Kunst zu widmen. In seinem Streben nach einer neuen authentischen Bildsprache jenseits ästhetischer Konventionen schafft Dubuffet Gemälde mit Figuren, Landschaften und Stadtansichten, die nicht zuletzt unter dem Eindruck von Kinderzeichnungen entstehen. Ab 1945 äussert sich in seinen Werken auch Dubuffets intensive Beschäftigung mit der Kunst psychisch kranker Menschen, die er massgeblich während seines Aufenthalts in der Schweiz kennenlernt und für die er den Begriff Art brut prägt. Auch wendet sich Dubuffet zu diesem Zeitpunkt von der traditionellen Ölmalerei ab und entwickelt für seine materialbezogenen Bilder eine neue Art von Farbteig aus verschiedenen Substanzen wie Sand oder Kohlestaub. Damit entfernt er sich von der buntfarbigen Palette seiner Anfänge und konzentriert sich auf die erdigen Töne, die seine Werke der 1950er-Jahre charakterisieren. 

Gesichter der Landschaft

Ich finde, Porträts und Landschaften müssen einander ähneln, das ist mehr oder weniger dasselbe; ich will Porträts, bei deren Beschreibung dieselben Mechanismen greifen wie bei der Beschreibung eines Landschaftsbilds, hier Falten und dort Furchen oder Wege, hier eine Nase, dort ein Baum, hier ein Mund und dort ein Haus. Jean Dubuffet, 1947

In den Jahren 1946 und 1947 schafft Dubuffet eine Reihe von karikaturhaften Porträts von Freunden und Bekannten, die er unter dem ironischen Titel Plus beaux qu’ils croient (Schöner als sie glauben) zusammenfasst. In seiner künstlerischen Umsetzung besitzt für Dubuffet jedes Gesicht auch das Potenzial, als Landschaft wahrgenommen zu werden. Nachdem sich der Künstler in seinen Porträts vornehmlich für neue Gestaltungsformen der menschlichen Physiognomie interessiert hatte, verlagert er sein Augenmerk, angeregt durch wiederholte Aufenthalte in der Sahara zwischen 1947 und 1949, verstärkt auf landschaftliche Themen. Die menschenleere, karge Wüste steht so auch beispielhaft für seine grundsätzliche Auffassung von Landschaft. In der Serie Paysages grotesques trägt der Künstler auf grobes Sackleinen Ölfarbe pastos mit dem Spachtel auf und ritzt in die unterschiedlichen Deckungsgrade der Farbe landschaftliche Elemente und Figuren ein, die sich im Gewirr aus Linien und Spuren gegenseitig durchdringen.

Körperlandschaft 

Es gefiel mir, [...] in diesen weiblichen Körpern ganz Allgemeines und ganz Spezifisches, ganz Subjektives und ganz Objektives, Metaphysisches und grotesk Banales unvermittelt nebeneinanderzusetzen. [...] Aus demselben Impuls ergeben sich auch die scheinbar unlogischen Annäherungen, die man in diesen Akten findet, Texturen, die menschliche Haut evozieren, [...] mit anderen Texturen, die nichts mehr mit Menschlichem zu tun haben, sondern Erdiges suggerieren oder alle möglichen Dinge wie Borken, Felsen, Botanisches oder Geografisches. Jean Dubuffet, 1953

So wie Dubuffet in seinen Porträts das Gesicht als Landschaft auffasst, verwandelt sich in der 1950 entstandenen Serie Corps de dames der ganze Körper in eine Landschaft oder wird umgekehrt die Landschaft zum Körper. Ausgerechnet am weiblichen Akt, eines der in der Kunstgeschichte angesehensten Motive für die Darstellung von Schönheit, manifestiert Dubuffet seinen radikalen Bruch mit der Kunsttradition. Im Anschluss entsteht mit Paysages du mental eine neue Serie von reliefartigen Landschaftsbildern, an der Dubuffet bis ins Jahr 1952 arbeitet. Sie eröffnen dem Betrachter ein flächiges und zugleich geheimnisvolles unterirdisches Erdreich, dem unförmige Gebilde und Kreaturen plastisch entwachsen. Mit der Charakterisierung als »geistige« Landschaften verlagert Dubuffet in den Paysages du mental das Bedeutungsfeld vom Geoarchäologischen auf das Gedankliche. 

Landschaft als Material

Die Malerei […] arbeitet mit Zeichen, die nicht abstrakt und unkörperlich sind wie die Worte. Die malerischen Zeichen stehen den bezeichneten Dingen selbst viel näher. Sodann geht die Malerei mit Materialien um, die selbst lebendige Substanzen sind. Deshalb kann sie in der Annäherung an Gegenstände und im Erwecken von Vorstellungen weiter gehen, als Worte es könnten. Jean Dubuffet, 1951

Für seine 1953 und 1955 geschaffenen Collagen entnimmt Dubuffet mit den bunten Schmetterlingsflügeln sein bildnerisches Material unmittelbar aus der Natur. Mit diesen natürlichen Elementen gestaltet er menschliche Figuren sowie fantastisch-ornamentale Landschaften und Gärten von zauberhafter Poesie. Bei seinen ersten Skulpturen, die er humorvoll Petites Statues de la vie précaire (Kleine Statuen des prekären Lebens) nennt, setzt Dubuffet vorgefundene Naturelemente wie Lavastein, Schwämme, Holz, aber auch Schlacke ein. In ihrer Grösse, Erscheinung und Materialität widersprechen diese zerbrechlichen Statuetten sämtlichen Konventionen der klassischen Skulptur. Das Prinzip, Naturmaterial als Werkstoff einzusetzen, führt Dubuffet später in der Serie Eléments botaniques mit pflanzlichen Fundstücken fort. Hier collagiert er Laub, Blüten, Flechten oder Rindenstücke und erhebt die natürliche Landschaft selbst wiederum zum künstlerischen Material.

L' Hourloupe

In meinem Denken sind die Arbeiten zum L’Hourloupe-Zyklus eng miteinander verbunden, jede von ihnen ist ein Element, das sich ins Ganze einfügen soll. Dieses versteht sich als Darstellung einer Welt, die nicht die unsere ist, einer Parallelwelt, wenn man so will, und diese Welt trägt den Namen L’Hourloupe. Jean Dubuffet, 1972

Während eines Zeitraums von zwölf Jahren entsteht zwischen 1962 und 1974 Dubuffets umfassendster Werkzyklus, den er mit dem eigens geprägten Begriff L’Hourloupe betitelt. Diese gewaltige Werkgruppe basiert auf Kugelschreiberkritzeleien, die absichtslos beim Telefonieren entstanden sind. Sie bilden den Ausgangspunkt für eine ganz eigene Parallelwelt, charakterisiert durch stark konturierte, organische Formen, die wie Puzzlestücke ineinander verzahnt sind, sich jedoch mittels Schraffuren und Farbfüllungen voneinander absetzen. Abstrakte Formen werden hier zu vexierbildartigen Gebilden zusammengefügt, sodass erneut Figuren und Objekte entstehen. Innerhalb des L’Hourloupe-Zyklus agiert Dubuffet auch erstmals tatsächlich als Bildhauer und schafft mit synthetischen Materialien eine Vielzahl von Innen- und Aussenskulpturen, in denen er die Landschaft erstmals zur skulpturalen Bildgattung in der Kunst erhebt. Den krönenden Abschluss des L’Hourloupe-Zyklus bildet das multimediale Bühnenspektakel Coucou Bazar, ein Gesamtkunstwerk, bei dem Malerei, Skulptur, Theater, Tanz und Musik zu einer wandlungsfähigen Figurenlandschaft zusammenfinden.

Spätwerk

Nun, am Ende, bin ich die eingeführten Bilder leid, als da sind: die Bildnisse vom Menschen, dann die Bäume, die Häuser und jede Art identifizierbare Gegenstände. Ich glaube nicht mehr an den alten Apparat von Figuren, in deren Gestalt man die Welt eingrenzen will. Dieser Ansatz scheint mir falsch und unfruchtbar. Jean Dubuffet, 1983

Dubuffets letzte zehn Schaffensjahre zeichnen sich durch eine ausserordentlich grosse Produktivität mit sich regelmässig ablösenden Werkgruppen aus. Die Abkehr von der Darstellung einer realen Landschaft und die Hinwendung zu einer rein mentalen beschäftigen den Künstler in besonderem Masse. Einen ersten Höhepunkt bilden hierbei die Théâtres de mémoire von 1975 bis 1978: grossformatige Collagen, die Dubuffets Œuvre in einer Art Retrospektive reflektieren. Die letzten beiden Werkgruppen Mires und Non-lieux kommen schliesslich ganz ohne identifizierbare Figuren oder Objekte aus. Während die Mires nurmehr Möglichkeiten verschiedener Orte entstehen lassen, verschwindet die Referenz an einen existierenden Ort in den Non-lieux von 1984 vollkommen. »Non-lieux« ist doppeldeutig und bezieht sich sowohl auf einen Nicht-Ort als auch auf ein eingestelltes juristisches Verfahren, ein Nicht-Stattfinden. Es kann mithin als Dubuffets Hinterfragung seines eigenen Werks vor dem Tod angesehen werden.

Coucou Bazar, 1972-73

In seinem spektakulären Bühnenstück Coucou Bazar hat Dubuffet Malerei, Skulptur, Theater, Tanz und Musik zu einem einzigartigen Gesamtkunstwerk vereint. Dieses »animierte Gemälde« bildet nicht nur den Höhepunkt des L’Hourloupe-Zyklus, sondern von Dubuffets Schaffen überhaupt. Während des Spektakels interagierten ursprünglich die zahlreichen kostümierten Figuren unablässig miteinander ebenso wie mit den Bühnenelementen, sodass sich die gesamte Darbietung zu einer wandlungsfähigen Figurenlandschaft formierte. In der Fondation Beyeler sind rund 60 dieser Bühnenelemente und Kostüme ausgestellt – nur selten wurde Coucou Bazar in dieser Umfänglichkeit öffentlich präsentiert. Insgesamt wurde das grosse Bühnenspektakel nur dreimal produziert: 1973 in New York und Paris sowie 1978 in Turin. Diese letzte Inszenierung wurde in jenem Film festgehalten, der auch in der Ausstellung zu sehen ist. Aus konservatorischen Gründen kann Coucou Bazar heute nicht mehr als Ganzes aufgeführt werden. Die einzigen beiden Kostümfiguren, die nach wie vor animiert werden dürfen, werden im Rahmen der Ausstellung zweimal pro Woche, mittwochs und sonntags, von professionellen Performern zum Leben erweckt.

Live-Tanzperformance Coucou Bazar

Mittwoch, 3. Februar 2016 bis Sonntag, 8. Mai 2016

Jeden Mittwoch, 15.00 Uhr und 17.00 Uhr
Jeden Samstag, 14.00 Uhr
Jeden Sonntag, 14.00 Uhr und 16.00 Uhr

Veranstaltung im Museumseintritt inbegriffen

Unterstützung

Die Aktion wird durch die Foundation Heinz Spoerli und die Freunde der Fondation Beyeler grosszügig unterstützt, insbesondere durch:

Heinz Spoerli
Dorette Gloor-Krayer
Michael und Ursula La Roche

Adam Green in der Fondation Beyeler

Sehen Sie hier das Interview mit dem international gefeierten Singer-Songwriter Adam Green über die Inspiration, die er in der Arbeit Jean Dubuffets fand und über seinen Film »Aladdin«, dessen Rough Cut er im Rahmen der Museumsnacht 2016 bei uns gezeigt hat.

Artist Talk with the American musician, artist and filmmaker Adam Green and Marc Krebs (Music Journalist at Tageswoche) on the occasion of the presentation of Adam Green's new film “Aladdin” at Fondation Beyeler.

Katalog zur Ausstellung

Jean Dubuffet (1901–1985) gelang es mit seiner wegweisenden, nicht zuletzt von Kindern und geisteskranken Menschen inspirierten Bildsprache, sich von Traditionen zu lösen und die Kunst gleichsam neu zu erfinden. Dubuffets Einfluss ist auch in der zeitgenössischen Kunst und Street Art noch zu spüren, beispielsweise bei David Hockney, Jean-Michel Basquiat und Keith Haring.

Den Ausgangspunkt dieser Retrospektive des vielschichtigen Œuvre bildet Jean Dubuffets faszinierende Vorstellung von Landschaft, die sich bei ihm auch in Körper, Gesicht und Objekt verwandeln kann. Er experimentierte mit neuen Techniken und Materialien wie Sand, Schmetterlingsflügeln, Schwämmen und Schlacke und schuf dabei ein einzigartiges Bilduniversum. Neben bedeutenden Gemälden und Skulpturen aus allen wichtigen Schaffensphasen des Künstlers zeigt der Band auch Dubuffets spektakuläres Gesamtkunstwerk Coucou Bazar, in dem Malerei, Skulptur, Theater, Tanz und Musik zusammenfinden.

Vorwort von Sam Keller, Texte von Sophie Berrebi, Raphaël Bouvier, Christine Burger, Andreas Franzke, Catherine Iselin, Sarah Suzuki.

Link zum Katalog

Biographie

Jean Dubuffet (1901, Le Havre - 1985, Paris)

1901 Jean Dubuffet wird am 31. Juli in Le Havre als Sohn eines Weinhändlers geboren.

1908 Er besucht das Lycée in Le Havre.

1914 Geburt seiner Schwester Suzanne.

1918 Nach dem Abitur geht Dubuffet nach Paris und besucht Malkurse an der Académie Julian, verlässt diese aber bald wieder, um eigenständig zu arbeiten.

1924 Dubuffet überkommen Zweifel an der Bedeutung von Kunst und Kultur und er wird für die folgenden acht Jahre die Malerei aufgeben.

1925 Zurück in Le Havre arbeitet sich Dubuffet im väterlichen Weinhandel ein.

1927 Heirat mit Paulette Bret und Tod des Vaters. Zwei Jahre später wird seine Tochter Isalmina geboren.

1930–32 Gründung einer eigenen Weingrosshandlung in Paris.

1933–36 Dubuffet mietet ein Atelier in Paris, um dort regelmässig zu arbeiten. Scheidung von seiner Frau. Er verpachtet sein Weingeschäft, um sich ganz auf die Malerei konzentrieren zu können. Dubuffet lernt Emilie Carlu, genannt Lili, kennen, die er im Dezember 1937 heiratet.

1937–1940 Um die Weinhandlung vor dem Bankrott zu retten, gibt er ein weiteres Mal die Malerei auf. Einzug zum Militärdienst und Entlassung. Zurück in Paris kümmert er sich wieder um seinen Weinhandel.

1942 Er beschliesst, sich von nun an ausschliesslich der Malerei zu widmen. Die Verpachtung seiner Weinhandlung macht ihn finanziell unabhängig. Beginn der Arbeit an der ersten Werkgruppe Marionnettes de la ville et de la campagne.

1943 Dubuffet verkehrt mit Künstlern und Literaten und lernt den Kunsthändler René Drouin kennen.

1944 Die erste Einzelausstellung in der Galerie René Drouin in Paris, die regelmässig seine Werke präsentieren wird, löst kontroverse Debatten aus. Erste Lithografien.

1945 Während seiner Reise durch die Schweiz interessiert sich Dubuffet für die Kunst der sogenannten Art brut und besucht entsprechende Sammlungen in psychiatrischen Anstalten.

1946 Werkgruppe Mirobolus, Macadam & Cie, Hautes Pâtes. Dubuffets erste literarisch-kunsttheoretische Schriften erscheinen.

1947 Erste Einzelausstellung in der New Yorker Pierre Matisse Gallery, wo er regelmässig ausstellen wird. Verkauf der Weinhandlung. Erster Aufenthalt in der algerischen Sahara-Oase El Golea. Ausstellung der Porträts Plus beaux qu’ils croient in der Galerie René Drouin.

1949 Werkserie Paysages grotesques. Veröffentlichung des Manifests L’Art brut préféré aux arts culturels.

1950 Werkserie Corps de dames.

1951 Erste Retrospektive in Paris in der Galerie Rive Gauche. Werkserien Sols et terrains, Tables paysagées und Paysages du mental. Im November reist er mit Lili nach New York, wo sie für sechs Monate bleiben werden.

1952–53 Rückkehr nach Paris. Arbeit an den Pâtes battues und Beginn der Collagen mit Schmetterlingsflügeln.

1954 Erste Skulpturenserie Petites Statues de la vie précaire. Dubuffet pendelt zwischen Paris und der Auvergne, wo sich Lili zur Kur aufhält. Werkserie Vaches.

1955 Dubuffet lässt sich in Vence nieder und arbeitet dort in eigens errichteten grossen Ateliers. Werkserie Tableaux d’assemblages.

1956–57 Dubuffet lebt und arbeitet abwechselnd in Vence und in Paris. Werkserien Topographies und Texturologies.

1959–1960 Werkserien Barbes, Eléments botaniques und Matérologies. Retrospektive im Musée des Arts décoratifs in Paris.

1961 Musikalische Experimente. Dubuffet beginnt die Arbeit an Paris Circus.

1962–63 Retrospektive im Museum of Modern Art, New York. Beginn mit der Arbeit am L’Hourloupe-Zyklus .

1964 Der erste Band des OEuvrekatalogs erscheint; bis heute sind 38 Bände erschienen.

1965 Erste Ausstellung in der Galerie Beyeler in Basel, wo Dubuffet regelmässig bis 1976 ausstellen wird.

1966 Beginn der Arbeit an einer umfangreichen Werkserie von bemalten Styroporskulpturen.

1967 Veröffentlichung der ersten beiden Bände von Dubuffets Schriften Prospectus et tous écrits suivants.

1969 Monumentalskulptur Groupe de quatre arbres für die Chase Manhattan Bank in New York. Bau neuer Ateliers in Périgny-sur-Yerres bei Paris.

1970 Beginn der Bauarbeiten für die skulptural-architektonische Installation Closerie Falbala in Périgny-sur-Yerres. Ausstellungen im Kunstmuseum Basel sowie in der Kunsthalle Basel.

1971 Bezug eines grossen Ateliers in der ehemaligen Munitionsfabrik in Vincennes, wo er seine Arbeit am multimedialen Theaterspektakel Coucou Bazar beginnt.

1973 Premiere von Coucou Bazar anlässlich der Retrospektive im Guggenheim Museum in New York; Wiederaufnahme im Grand Palais in Paris und 1978 in Turin.

1974 Nach zwölf Jahren schliesst Dubuffet seinen L’Hourloupe-Zyklus ab. Die Fondation Dubuffet wird als gemeinnützig anerkannt.

1975–76 Werkserie Théâtres de mémoire. In Lausanne wird die Collection de l’Art Brut eröffnet, die Dubuffets der Stadt geschenkte Art-brut-Sammlung beherbergt.

1980 Retrospektive in Berlin, Wien und Köln.

1981 Anlässlich seines achtzigsten Geburtstags Ausstellungen im Guggenheim Museum in New York und im Centre Pompidou in Paris.

1983 Arbeit an der Werkserie Mires.

1984 Dubuffet beginnt seine letzte Werkserie Non-lieux.

1985 Innerhalb nur weniger Wochen bringt er seine Biographie au pas de course zu Papier. Jean Dubuffet stirbt im Alter von 84 Jahren am 12. Mai in Paris.

Die Ausstellung «Jean Dubuffet – Metamorphosen der Landschaft» wird grosszügig unterstützt durch:

 

Leihgaben aus internationalen Museen und Privatsammlungen

 

Fondation Dubuffet

 

Dr. Christoph M. und Sibylla M. Müller